Dieses Gelände, rechterhand auf dem Bergrücken an der Verbindungsstraße zwischen Gottsbüren und Gieselwerder gelegen, ist eine der vom Land Hessen als Vorrangflächen für windenergetische Anlagen ausgewiesenen Gebiete. 25 Mandatsträger, unter ihnen auch der CDU-Gemeindevertreter Erhard Rösler, trafen sich bei schönstem Wetter, um gemeinsam das vorgesehene Gelände zu erkunden. Allerdings war Vorsicht geboten, da kurz vorher das Sturmtief „Sabine“ auch hier sein Unwesen getrieben hatte.
Auf einer schnurgeraden Forsttrasse ging es, nachdem die Fahrzeuge abgestellt waren, den Berg hinauf. Durch jüngere Buchenbestände, teils organisch gewachsen, kämpfte man sich auf dem von Rückearbeiten und Holzabfuhr total ausgefahrenen Forstweg durch das Gelände. Die Flächen, die für den Standplatz der Windräder hätten gerodet werden müssen, fanden wir brach und chaotisch verwüstet mit Stubben und Wurzelplatten vor. Dass das mittlerweile ein Problem darstellen könnte, erklärte uns der Planer Ralf Paschold. Zum Zeitpunkt der ursprünglichen Antragstellung waren die Vogelschutzgutachten von den vorhandenen Baumbeständen und den damals aktuellen Habitaten ausgegangen.
Jetzt stellt sich der Planungsraum vollständig verändert dar und es werfen sich neue Fragen zum Artenschutz, zur Räumung bzw. zur späteren Aufforstung auf.


Gut informiert fühlten sich die Teilnehmer eines Ortstermins auf dem Langenberg im Reinhardswald. Aus Fuldatal nahm der CDU-Gemeindevertreter Erhard Rösler teil. (Foto: CDU Trendelburg)

Abgesehen davon wurde bei unserem Termin auch deutlich, dass hinsichtlich des Platzbedarfs der Windräder immer wieder abweichende und oft falsche Zahlen durch die jeweiligen Interessenvertreter kommuniziert werden: Die Grundfläche eines Turms, und damit der eigentliche Flächenverbrauch, beinhaltet ein Betonfundament mit einem Durchmesser von 26 m (ca. 531 m²). Hinzu kommt jeweils eine geschotterte Aufstellfläche von 40 x 40 m. Wird beim Thema Windrad von einem Platzbedarf von 1,5 ha gesprochen, ist damit eine Fläche gemeint, welche die Rotoren beim eigentlichen Umkreisen des Turms und unter Berücksichtigung der Mindestabstände untereinander zur Vermeidung von Windbeschattung benötigen. Die Türme selbst haben eine Höhe von 156 m (Nabenmitte). Unter den Rotoren verbleibt ein Freiraum von 81 m und damit ausreichend Platz, selbst für hochwachsende Bäume.
Auch Fragen zum Brandschutz blieben nicht unbeantwortet. Die geplanten Anlagen haben ein Netzwerk von Temperaturfühlern, die bei Abweichungen die Windräder abschalten. Zusammen mit den örtlichen Behörden sind außerdem Pläne erarbeitet worden, die, sollte es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen dennoch zu Zwischenfällen kommen, mit angemessenen Maßnahmen am Boden den Brandschutz gewährleisten. Auch der Forst trägt seinen Teil dazu bei, indem er besonders robusten Bewuchs in dem gefährdeten Bereich fördert.
„Im Rahmen der Exkursion konnten Falschmeldungen durch Fakten korrigiert werden. Die Windkraft im Reinhardswald war und ist nicht zu verhindern. Die Frage ist, ob Anrainerkommunen (darunter auch Fuldatal) etwas von den Gewinnen haben, oder ob wir es Investoren von sonst woher überlassen wollen. Da möchten wir doch lieber selbst partizipieren und mit den Einnahmen hoffentlich unsere Grundsteuern wieder senken können und damit auch die finanziellen Belastungen für unsere Bürgerinnen und Bürger“, so Kerstin Baumann abschließend.
„Am Ende des Ortstermins fühlten wir uns zwar „vom Wind durchgeblasen“, aber dennoch sehr gut informiert“, fügte Erhard Rösler abschließend hinzu.

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